14. Juli 2016

Präzision Dank DNA-Primer

In einer Vergleichsstudie verschiedener Parodontits-Tests schneiden gewerbliche Verfahren besser ab als universitäre Methoden. Ein Forscherteam der Medizinischen Universität Graz um DDr. Elisabeth Santigli hat die Testsysteme mehrerer kommerzieller Hersteller mit Nachweisen verglichen, die an verschiedenen Universitäten entwickelt worden sind1.

Im Vergleich lieferten die gewerblichen Tests die exakteren Ergebnisse. Insbesondere traten weniger falsch-positive Signale auf, wenn Plaque-Proben keine pathogenen Keime enthielten. Im Fall des Testsystems Carpegen Perio Diagnostik gab es gar überhaupt keine fehlerhaften Resultate.

Die Studie aus Graz verglich die marktführenden kommerziellen Tests, die jeweils unterschiedliche Nachweistechnologien nutzen, mit verschiedenen, an Universitäten entwickelten Verfahren zum Nachweis von Parodontalpathogenen mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Die von Carpegen eingesetzte Real-Time-PCR-Technologie gilt als besonders genau. Gegenüber anderen Nachweisverfahren lassen sich mit ihr Bakterienkonzentrationen zuverlässig bestimmen, die noch um den Faktor zehn bis 100 geringer sind.

"Die universitären PCR-Techniken scheiterten letztlich daran, dass die dafür verwendeten DNA-Primer keine ausreichende Spezifität aufwiesen. So wurden Pathogene in Proben ,nachgewiesen‘, in denen sie gar nicht enthalten waren", analysiert Dr. Antje Rötger von Carpegen. "Für Carpegen Perio Diagnostik konzentrieren wir uns auf die pathogenen Leitkeime und forschen an DNA-Primern, mit denen sich diese Bakterien exakt identifizieren lassen. So können wir falsch-positive ebenso wie falsch-negative Ergebnisse zuverlässig ausschließen."

Real-Time-PCR-Technologien sind darüber hinaus geeignet, therapeutische Maßnahmen auch quantitativ zu messen, beispielsweise um zeitliche Entwicklungen zu überwachen. Nicht nur in klinischen Studien ist gerade diese Option häufig ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Parodontitis-Nachweisverfahrens.

1 Santigli et al. in: Clinical Oral Investigations 2/2016, DOI: 10.1007/s00784-016-1748-9


rot&weiß, 4/2016