13. Juni 2018

Mobile Diagnostikplattform zur schnellen Vor-Ort-Analytik

Carpegen: Forschung für mehr Qualität in der Wasseranalytik


Als etablierter Qualitätsanbieter stellte die Carpegen GmbH vor Jahren erstmalig die Real-Time-PCR für den hocheffizienten Nachweis von Parodontalkeimen für Zahnärzte zur Verfügung. Das vom Bakterienwachstum unabhängige Verfahren Carpegen® Perio Diagnostik weist die Parodontalerreger schnell, zuverlässig und sensitiv nach und konnte in Vergleichsstudien als einziger Test eine 100%ige Reproduzierbarkeit aufweisen (PubMed PMID: 25680706 & 27020914). Dies ist eine Grundvoraussetzung, um valide Entscheidungen für eine wirksame Therapie treffen zu können.

Seit Ende 2016 forscht Carpegen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderten Verbundprojekts auch an der Verbesserung der Wasseranalytik: Ziel ist die Entwicklung einer mobilen Diagnostikplattform zur schnellen Vor-Ort-Analytik potenziell infektiöser Keime in Wasserproben, die z.B. aus Dentaleinheiten und anderen Wasserinstallationen entnommen werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Nachweis von Pseudomonas aeruginosa und Legionella pneumophila. Diese Keime können Lungenentzündungen und andere schwerwiegende Infektionen auslösen, die bei älteren und immunsupprimierten Personen auch zum Tode führen können.

Die Diagnostikplattform wird auf einer automatischen Analyseeinheit basieren, die unter Einsatz von Anreicherungstechniken und des Real-Time-PCR Verfahrens die Erreger innerhalb einer Stunde hochsensitiv nachweisen kann.

Bisheriger Stand der Technik ist der Kulturnachweis mit den Nachteilen der langen Analysedauer (bis zu 10 Tage bei Legionellen) und der Gefahr falsch negativer Ergebnisse, da lebende, aber nicht kultivierbare Zellen nicht nachgewiesen werden. Diese Nachteile werden zukünftig durch den Einsatz der neuen Technologie eliminiert, die neben der großen Schnelligkeit auch eine Identifizierung bzw. Unterscheidung zwischen lebenden und toten Zellen bieten wird. Damit können Fehlalarme vermieden werden. Gleichzeitig wird eine gefährliche diagnostische Lücke geschlossen, da mit der mit der neuen Methode die nicht kultivierbaren Erreger nachgewiesen werden können.

Aufgrund der kurzen Analysedauer und der hohen Qualität der Diagnostik können so unverzüglich Maßnahmen mit dem Ziel der weiteren Infektionsvermeidung und des Gesundheitsschutzes eingeleitet werden.

In zahnmedizinischen Einrichtungen gilt die Empfehlung des Umweltbundesamts zur Überprüfung wasserführender Dentaleinheiten auf Legionellen- und Pseudomonadenkontaminationen.


DZW (Die Zahnarzt Woche, Ausgabe 24/2018)