03. Dezember 2012

2. Platz für Carpegen

Netzwerk ZENIT e.V. vergibt Innovationspreis

Carpegen war eines von 63 Unternehmen, das sich im Rahmen der Ausschreibung "Vom Produkt zur Systemlösung" um den diesjährigen Innovationspreis des Neztwerkes ZENIT e.V. beworben hatte. Sieben Unternehmen waren für die Finalrunde nominiert worden. Carpegen schaffte es auf den 2. Platz und wurde am 3. Dezember im Rahmen der Preisverleihung in Mülheim an der Ruhr vor rund 100 Gästen geehrt.

Die Jury würdigte damit das überzeugende Vorhaben, aus einem innovativen Produkt aus dem Bereich Medizintechnik eine komplexe Systemlösung mit hohem Marktpotenzial zu entwickeln, so Dr. Otmar Schuster, Vorsitzender des Netzwerks ZENIT e.V..

Grundlage ist ein Analysegerät, mit dem Bakterien bestimmt werden können, die für die Volkskrankheit Parodontitis verantwortlich sind. Bislang müssen dafür beim Zahnarzt entnommene Proben zur Auswertung in das Carpegen-Labor geschickt werden. Mit Hilfe eines Förderprojektes des Bundesministeriums arbeitet Carpegen zurzeit an einem Echtzeit-Minilabor, das die Auswertung einer Probe innerhalb einer halben Stunde direkt beim Zahnarzt ermöglicht. Die Kosten dafür werden weit unterhalb von bereits existierenden Konkurrenzprodukten liegen. 

Entwickelt wird das Minilabor gemeinsam mit dem ebenfalls in Münster ansässigen Unternehmen Systec und der Uniklinik Bonn. Das System mit dem Namen Gyronimo besteht aus einem Analyzer und Einweg-Kartuschen. Jede Kartusche enthält alle für die Analyse erforderlichen Reagenzien. Die quantitative Analyse liefert hochzuverlässige Ergebnisse, die gemeinsam mit einer individuellen Therapieempfehlung auf einem angeschlossenen PC oder Table-PC ausgegeben und direkt mit dem Patienten besprochen werden können.

Auch andere Einsatzgebiete sind denkbar. So lassen sich genetische Marker oder Krankenhauserreger wie MRSA-Keime oder auch Noroviren schnell bestimmen. "Das analytische Spektrum des Systems kann nahezu beliebig angepasst werden", so Geschäftsführerin Dr. Antje Rötger. So hätten beispielsweise das Norovirus, mit dem sich im Oktober mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche in Schulkantinen infiziert hatten, mit Hilfe von Gyronimo erheblich schneller entdeckt werden können. "Derzeit schauen wir uns Projektpartner für verschiedene Anwendungsgebiete an. In der Umwelttechnik, in der Lebensmittelindustrie, aber vor allem natürlich in der Medizin".

Der 1. Platz ging an die enviplan Ingenieurgesellschaft mbH aus dem westfälischen Lichtenau. Der dritte Preis an die 2G Energy AG aus Heek. Auszeichnungen erhielten darüber hinaus die Leantechnik AG aus Oberhausen, die Everwand Druckgastechnik GmbH aus Solingen, die Eltherm GmbH aus Burbach und das Unternehmen Subreport Verlag Schawe GmbH aus Köln.